der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Was ist Notfallseelsorge?

Dasein, das Unfassbare mit aushalten, reden, erklären und helfen die nächsten Schritte planen.

 

So kann man das, was in der Notfallseelsorge geschieht mit wenigen Worten umschreiben.

 

Für wen sind Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger da?

Menschen in Not zu begleiten, das ist die Aufgabe der Notfallseelsorge und ein wichtiger Dienst der Kirche.

 

Es handelt sich also um Angehörige nach einem Todesfall, Hinterbliebene nach einem Suizid, Augen- und Ohrenzeugen, die gerade etwas schreckliches erlebt haben, Vermissende, Opfer.

Angehörige, denen eine Todesnachricht durch die Polizeit überbracht werden muss.

 

 

 

Ein Beispiel

Herrn M. geht es sehr schlecht. Er kann kaum reden und klagt über große Schmerzen. Der Notarzt und der Rettungsdienst sind schnell da. Leider kann der Arzt Frau M. nur noch die Todesnachricht überbringen. Frau M. ist außer sich. Für sie bricht die ganze Welt, wie sie bis eben noch war, zusammen. 

 

Die Notfallseelsorge wird gerufen, damit Frau M. in dieser Situation nicht allein ist und Unterstützung bekommt. 

 

Ein Notfallseelsorger kommt. Er nimmt sich Zeit für Frau M. 

Er hilft ihr die ersten Schritte in einem Leben zu gehen, dass sich plötzlich total verändert hat. Er stützt sie in der ersten Phase des Begreifens und hilft dann spätet einen Plan zu entwickeln, was in den nächsten Stunden und Tagen zu tun ist. 

Wenn Frau M. den Wunsch hat begleitet er sie dabei Abschied zu nehmen. Eventuell segnet er den Verstorbenen aus.

 

Die meisten Einsätze der Notfallseelsorge dauern zwischen zwei und drei Stunden. Der Notfallseelsorger verabschiedet sich, wenn Frau M.  jemanden kontaktiert hat, der in den nächsten Tagen nach ihnen schaut.

Wer macht Notfallseelsorge?

Die Notfallseelsorge (NFS) wird in ökumenischer Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen ausgeübt. Alle werden umfassend nach deutschlandweit geltenden Standards ausgebildet und in ihrer Arbeit begleitet.  

 

Oft arbeitet die NFS auch mit Kriseninterventionsteams (KIT) unterschiedlicher Hilfsorganisationen zusammen. 

„Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen….“ (Mt. 25,36).

 

Notfallseelsorge ist Dienst am Nächsten und gehört zu den Aufgaben unsres diakonischen und seelsorglichen Handelns. Als ehrenamtliche und hauptamtliche Notfallseelsorger/innen machen wir deutlich, dass christliches Handeln ganz konkret bedeutet, Menschen in Notsituationen zu helfen.  „Denn was ihr getan habt einen von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Mt. 25,40b). Wir fühlen uns in dieser Arbeit von Gott getragen und wissen, dass er Menschen in schrecklichen Situationen nicht verlässt und dass uns Gott im Gegenüber begegnen will.

Machen Sie mit!

Wir freuen uns auf neue Mitarbeiter/innen in der Notfallseelsorge.

Dem Einsatz geht eine Ausbildung nach bundesweit anerkanntem Standard voraus. Wir arbeiten in der Regel in 2er-Teams, treffen uns regelmäßig zur Fortbildung und bekommen Teamsupervision. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei ihrem Gemeindepfarrer / ihrer Gemeindepfarrerin oder bei den Dekanatsbeauftragten für Notfallseelsorge.

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Notfallseelsorge Bayern